Mission Statement
Engagement für angewandte Forschung
„Wissen schaffen, interdisziplinär arbeiten, gemeinsam Lösungen entwickeln und diese mit und in der Praxis umsetzen!“
Ausgangslage
Mit mehr als 50.000 Studierenden, 650 ProfessorInnen und weiteren fast 1.000 hauptamtlichen Dozenten und noch mehr Lehrbeauftragten verfügen die Hochschulen für den öffentlichen Dienst über ein großes Potenzial nicht nur in der Lehre und Weiterbildung, sondern auch im Bereich der angewandten Forschung und wissenschaftlichen Praxisberatung. Die Hochschulen für den öffentlichen Dienst verkörpern damit sehr gut organisierte, fachlich kompetente und sehr performante Organisationen, deren Potenzial durch die Aktivitäten der Ausbildung allein nur teilweise ausgeschöpft wird.
Diese vorhandenen fachlichen und methodischen Kompetenzen in der angewandten Forschung werden angesichts der aktuell erheblich wachsenden Herausforderungen für den öffentlichen Dienst mehr denn je gebraucht und immer wichtiger. Vor dem Hintergrund bestehender, aber auch aktueller empirischer Untersuchungen zeigt sich damit ein deutlich steigender Bedarf an praktischer Umsetzungsforschung in den Verwaltungen, der aktuell durch den demographischen Wandel und die umfassende Digitalisierung der Lebens-, Lern-und Arbeitswelt geprägt ist.
Die Verbindung von Forschung und Lehre stellt gerade für eine Hochschule für angewandte Wissenschaften eine Kernkompetenz dar, die sie von anderen Aus-und Weiterbildungsinstitutionen, z. B. höhere Fachschulen oder Akademien, deutlich unterscheidet. Insofern sind die Forschungs-aktivitäten auch an den HöD keine ergänzenden Randtätigkeiten, sondern wichtige und zentrale Handlungsfelder neben der Lehre, der Weiterbildung und dem ebenfalls bedeutsamen Wissenstransfer. Die nachgewiesenen Stärken der HöD in der Praxisnähe sind bereits sehr gut, können und müssen aber noch deutlicher von außen wahrnehmbar, weiter gestärkt und im Sinne der angewandten und praktischen Forschung intensiviert werden.
Bereits heute verfügen die Hochschulen für den öffentlichen Dienst über eine Vielzahl anerkannter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auch bundesweit hochrelevante Themenfelder für den öffentlichen Dienst mitgestalten und durch ihre angewandte Forschungsarbeit maßgeblich zu Problemlösungen beitragen. Die Sichtbarkeit dieser Expertisen erfolgt gleichwohl aktuell nicht gebündelt und an zentralem Ort.
Selbstverständnis
Das Praxis und Forschungsnetzwerk der HöD ist ein Netzwerk der Hochschulen für den öffentlichen Dienst, welches die zentrale Aufgabe hat, die angewandte Forschung sowie die stärkere Verzahnung von Lehre und Praxis mit Projektierungen durch eine ausgebaute Kooperation der Hochschulen untereinander herzustellen, auszubauen und zu professionalisieren. In diesem Sinne soll Wissen geschaffen und vernetzt, interdisziplinär mit den verschiedenen Talenten der HöD bearbeitet, gemeinsam mit den Partnern Lösungen entwickelt und diese mit und in der Praxis umgesetzt werden.
Dabei wird ein spezifischer Forschungsansatz verfolgt: Es geht nicht um theoretische Grundlagenforschung, sondern um konkrete Praxisprojekte und angewandte Forschung, die eine aktive und praxisnahe Rolle in der Weiterentwicklung des öffentlichen Dienstes angesichts der wachsenden Probleme und Rahmenbedingungen einnehmen sollen.
Definition
Unter den Begriffen „Angewandte Forschung“ und „Praxisprojekte“ werden alle Aktivitäten der Hochschulen für den öffentlichen Dienst verstanden, die innerhalb und außerhalb der Lehre gemeinsam mit der Praxis zu neuen Erkenntnisgewinnen, Umsetzungsmöglichkeiten und Innovationen führen sowie zugleich die Aktualität und das hohe Niveau der Lehre gewährleisten. Das Praxis-und Forschungsnetzwerk versteht sich darüber hinaus als Promotor, Impulsgeber und Kooperationsplattform für alle Aktivitäten der Hochschulen für den öffentlichen Dienst in der Umsetzung von Forschungs-und Praxisprojekten sowie in der gemeinsamen Interaktion und Kommunikation mit den Behörden und Einrichtungen im öffentlichen Dienst.
In diesem Sinne orientiert sich die angewandte Forschung vor allem
- an den Erfordernissen und Problemstellungen der Praxis,
- an der Unterstützung der Praxis durch angepasste und wirksame Lösungsstrategien,
- an den vorhandenen Profilierungen der bestehenden Hochschulen,
- an interdisziplinären und kooperativen Vorhaben und übergreifenden, relevanten Themen,
- an der Einbindung von Studierenden und den wissenschaftlichen Nachwuchskräften,
- bei den eingesetzten Methoden an den allgemeinen disziplinären Standards,
- an der strategischen und operativen Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Anforderungen der Praxis sowie
- an der Einheit von Forschung und Lehre sowie dem öffentlichen Diskurs um den besten Weg.
Ziele und organisatorische Anbindung
Das Praxis-und Forschungsnetzwerk strebt deshalb die Intensivierung der angewandten Forschung und des Wissenstransfers an, u. a. durch:
- die Schaffung einer wissenschaftlich-praktischen Innovativ-Plattform für den öffentlichen Dienst insgesamt,
- den Aufbau einer praktischen und wissenschaftlichen Praxis-und Wissenscommunity an den Hochschulen für den öffentlichen Dienst,
- den Aufbau einer Kompetenzplattform für den wissenschaftlich-praktischen Austausch von Know-How zwischen den Forscherinnen und Forschern der Hochschulen für den öffentlichen Dienst,
- die Durchführung von Veranstaltungen und Kongressen zu aktuellen Themen für den öffentlichen Dienst für Praktiker, Studierende, Wissenschaftler und Hochschulangehörigen sowie
- die die Publikation von Forschungsergebnissen in geeigneter Form.
Die institutionelle, inhaltliche und personelle Anbindung an die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst wird als notwendige und wichtige Voraussetzung angesehen, um die Aktivitäten abzustimmen, zu koordinieren und auch hinsichtlich der Zielstellungen zu evaluieren.
Perspektive für die zukünftige Entwicklung
Das Praxis-und Forschungsnetzwerk zielt in einem mittleren Zeithorizont auf eine weitere Professionalisierung der gemeinsamen Arbeit und nachhaltige Verstetigung der Aktivitäten in Form einer möglichen Institutionalisierung ab, z. B. in Form einer verbindlicheren Arbeitsgemeinschaft oder einer rechtlich selbständigen Organisationsform. Die o.g. Ziele und Ausrichtungen sollen dabei als kontinuierliche Orientierung beibehalten werden.