Die Situation des öffentlichen Dienstes und des gesamten öffentlichen Sektors steht nicht nur in Deutschland vor großen gesellschaftlichen, technologischen und politischen Herausforderungen, die u.a. durch

• den demographischen Wandel und dem damit wachsenden Fachkräftemangel, 
• die zunehmende Sensibilisierung für die Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, 
• die dynamischen informationstechnischen Entwicklungen oder 
• die sich wandelnden Ansprüche der Gesellschaft geprägt sind. 

Zwischen diesen hohen Anforderungen und Herausforderungen einerseits und den geringen und eher schrumpfenden Ressourcen andererseits wird sich der öffentliche Dienst auch in der Zukunft bewegen und Strategien entwickeln müssen.

Zwischen diesen hohen Anforderungen und Herausforderungen einerseits und den geringen und eher schrumpfenden Ressourcen andererseits wird sich der öffentliche Dienst auch in der Zukunft bewegen und Strategien entwickeln müssen.

Die Hochschulen für den öffentlichen Dienst erbringen durch Aus-, Fort- und Weiterbildung, Wissenstransfer und zunehmend auch durch angewandte Forschung seit vielen Jahren wesentliche Leistungen, um die Qualität der Aufgabenerfüllung im öffentlichen Sektor zu sichern. Diese wichtige Aufgabe soll künftig sehr viel stärker als bisher öffentlich wahrgenommen werden. Die Hochschulen für den öffentlichen Dienst sollen in Zukunft ihre tatsächlichen Leistungen und ihre umfangreiche Leistungsfähigkeit sehr viel stärker öffentlich kommunizieren, um ihren Nutzen für die Gesellschaft zu zeigen.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen und aufgrund der sehr engen Kooperationskontakte mit der Praxis nicht nur im Bereich der Lehre und Weiterbildung, sondern auch der angewandten Forschung und des Wissenstransfers wird der Aufbau eines professionellen Kompetenz- und Kooperationsnetzwerks für den öffentlichen Dienst angestrebt. 

Dieses Kompetenz- und Kooperationsnetzwerk soll in Zukunft wichtige fachliche, entwicklungspolitische und formale Impulse für einen modernen öffentlichen Dienst in Deutschland geben und auf den wesentlichen Fundamenten der gemeinsamen Zusammenarbeit und Unterstützung sowie der Orientierung und Motivation basieren. Die Aktivitäten sollen sich dabei 

• an den Leitbildern einer modernen, leistungsorientierten und innovativen öffentlichen Verwaltung als attraktive und familienfreundliche Arbeitgeberin sowie 
• am Leitbild eines modernen Personalmanagements für motivierte, engagierte und kompetente Mitarbeiter:innen und Führungskräfte orientieren. 

Das Kooperations- und Kompetenznetzwerk möchte dabei die Funktion eines Motors für Innovationen im öffentlichen Dienst wahrnehmen und dabei für die zentrale Aspekte der 

• Modernität, 
• Digitalisierung, 
• Offenheit, 
• Chancengleichheit, 
• Diversität und 
• Innovation einstehen. 

Die Mitgliedshochschulen wollen diese Leitgedanken und Ziele im Rahmen ihrer Handlungssphären realisieren. Und nicht zuletzt sollen Weltoffenheit, Anwendungsorientierung, Perspektivenvielfalt, kritischer Diskurs, Diversität, Inter- und Transdisziplinarität zu den zentralen und profilprägenden Merkmalen der Hochschulen für den öffentlichen Dienst im Interesse ihrer Aufgabenerfüllung fortentwickelt werden. 

Aufgrund ihrer inhaltlichen Ausrichtung fühlen sich die Hochschulen für den öffentlichen Dienst in besonderer Weise für die Aufgaben des Staates und der Kommunen verantwortlich. Sie tragen eine besondere Verantwortung nicht nur für die Bewahrung von Freiheit und Demokratie, sondern allgemein für die Umsetzung der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer damit verbundenen Werte. 

Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst tritt deshalb für zentrale gesellschaftliche und politische Werte engagiert und offensiv ein: 

• für die demokratischen Werte, insbesondere Respekt und Toleranz, 
• für Ehrlichkeit und Wahrheit, 
• für einen gerechten und sozialen Rechtsstaat, 
• für Respekt und Offenheit gegenüber anderen und anders Denkenden, 
• für die Freiheit von Forschung und Lehre, 
• für das Bekenntnis zu den Grundwerten unserer Verfassung sowie 
• für die Förderung der Geschlechtergerechtigkeit, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die besondere Förderung von Frauen in Führungspositionen. 

Die Rektorenkonferenz der Hochschulen für den öffentlichen Dienst betrachtet Chancengleichheit, Diversität und Weltoffenheit der Hochschulen als zentrale Voraussetzung wissenschaftlicher Arbeit und Zusammenarbeit, die besondere Grundlagen für eine zukunftsfähige freiheitliche Gesellschaft bilden. Die Rektorenkonferenz sieht in der Vielfalt, der Innovationskraft und der wissenschaftlich-praktischen Produktivität ihrer Mitgliedshochschulen eine besondere Stärke dieses Hochschulbereichs für den gesamten öffentlichen Sektor in Deutschland. 

Und nicht zuletzt sind Professionalität, Innovationen und Praxisorientierung ebenfalls wichtige Grundlagen für die in den Hochschulen stattfindende Lehre, die Weiterbildung sowie aber auch für die angewandte Forschung, den offenen Praxis- und Wissenstransfer und den gesamtgesellschaftlichen Austausch. 

Als Kompetenz- und Kooperationsnetzwerk verfolgt die Rektorenkonferenz folgende Ziele: 

• Die Erarbeitung von gemeinsamen Positionen zu strategischen Fragestellungen im öffentlichen Dienst, 
• eine gemeinsame Vertretung der Interessen der Hochschulen für den öffentlichen Dienst gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, 
• die Umsetzung einer gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit, 
• die unterstützende Profilbildung und Kooperationen mit dem Fokus auf Projekte und Aktivitäten, die alle oder zumindest die Mehrheit der Hochschulen in der Konferenz betreffen, 
• die Realisierung von „Leuchtturmprojekten“ mit hoher Außenwirkung und Strahlkraft für die Hochschulen für den öffentlichen Dienst (z. B. der Aufbau von Innovationslaboren oder Transferprojekten), 
• die Verstärkung der Kooperation untereinander sowie mit den Institutionen des öffentlichen Dienstes auf kommunaler und staatlicher Ebene, 
• die Förderung und Realisierung der Digitalisierung als ein wesentlicher Bestandteil der Modernität und Innovationsfähigkeit im öffentlichen Dienst, 
• die Förderung des Dialogs zwischen den Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen im öffentlichen Dienst sowie die Gestaltung und Förderung des Austausches und des Multilogs innerhalb des Wissenschaftssystems und der zugehörigen Netzwerke, 
• die Gleichstellung der Geschlechter, die Berücksichtigung der Diversität in der modernen Gesellschaft, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die besondere Förderung von Frauen in Führungspositionen an unseren Hochschulen und in der Praxis sowie 
• die nachhaltige Fort- und Weiterentwicklung der Konferenz zu einem etablierten und anerkannten Netzwerk. 

Die Leitlinien und Ziele unseres Handelns bewegen sich immer zwischen Tradition und dem Rückgriff auf Bewährtes einerseits und Innovation, Kooperation und Integration andererseits.

Dabei bedeutet … 

… Innovation das Beschreiten neuer Wege für Aktivitäten, das Aufgreifen neuer Technologien und neue Formen der Organisation und Zusammenarbeit, 

… Kooperation die stete Suche nach Synergien und Vorteilen für ein gemeinsames Vorgehen und gemeinsame Aktivitäten sowie für die gegenseitige Unterstützung zur Stärkung der inhaltlichen und formalen Stellung der Hochschulen, 

… Integration die Verbindung nicht nur der einzelnen unterschiedlichen Hochschultypen im öffentlichen Dienst, sondern auch der unterschiedlich besetzten Hochschulmissionen, wie Lehre, Fort- und Weiterbildung sowie angewandte Forschung und Praxisprojekte oder Wissenstransfer.