6. Fachtagung des Praxis- und Forschungsnetzwerks der Hochschulen für den öffentlichen Dienst 

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Reform-Modelle im wirkungsorientierten Staat: Transdisziplinäre Forschungsperspektiven der Hochschulen für den öffentlichen Dienst und Umsetzungen in der Praxis 

Ort: Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Schleswig-Holstein, Bildungszentrum Reinfeld bei Lübeck

Datum: 14./15. November 2024


Ausgangslage 

Die Frage, welchen Beitrag effektives Verwaltungshandeln zur Verwirklichung öffentlicher Aufgaben und staatlicher Zielstellungen leistet bzw. leisten soll, bildet bereits seit geraumer Zeit den Gegenstand verwaltungswissenschaftlicher Diskurse. Ihre Beantwortung ist ebenso vielschichtig wie voraussetzungsvoll und lässt sich in der Regel nicht ohne normative Begründungen leisten. Entsprechend werden auch Reformmodelle des Verwaltungshandelns zumeist unter dem Vorzeichen bestimmter Leitvorstellungen konzipiert und diskutiert und es hat sich mittlerweile ein konzeptionelles Selbstverständnis von Verwaltungswissenschaft als „transdisziplinärer Reformwissenschaft“ etabliert. 

Während noch in den 1980er und 1990er Jahren Verwaltungsreformen dem Leitbild einer umfassenden Ökonomisierung des öffentlichen Sektors und einem privatwirtschaftlich inspirierten „Managerialismus“ folgten, stehen verwaltungswissenschaftliche Diskurse und praktische Innovationen in Deutschland seit der Jahrtausendwende eher im Zeichen einer Neo-Weberianischen Public Governance, der Bürokratiekritik, der nachholenden Digitalisierung sowie zunehmend auch des Krisenmanagements. Gesellschaftliche Diskurse werfen vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Verwerfungen und eines Anstiegs politischer Extremismen die generelle Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen staatlicher Problemlösungsfähigkeit auf. Im Spannungsfeld zwischen exogenen Transformationserfordernissen und endogenen Herausforderungen staatlicher Output-Legitimierung gewinnt die wirkungsorientierte Gestaltung öffentlicher Verwaltung an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zentrale Bedeutung. 

Zielsetzungen der Fachtagung 

Die 6. Fachtagung des Praxis– und Forschungsnetzwerks der Hochschulen für den öffentlichen Dienst möchte diesen Hintergrund zum Anlass nehmen, das Thema des wirkungsorientierten Staats- und Verwaltungshandelns aus einem transdisziplinären Blickwinkel heraus zu beleuchten. 

Ziel der Veranstaltung ist es 

  1. Konzepte und Ausprägungen wirkungsorientierten staatlichen und administrativen Handelns vorzustellen und aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln zu reflektieren, 
  2. praktische und methodische Herausforderungen bei der Entwicklung und Implementierung von Ansätzen wirkungsorientierter Steuerung auf unterschiedlichen institutionellen Ebenen (EU, Bund, Länder, Kommunen) zu analysieren, 
  3. Handlungsansätze möglicher zukünftiger Positionierungen zu beschreiben sowie 
  4. die transdisziplinären Grundlagen für ein längerfristiges Forschungsprogramm der Hochschulen für den öffentlichen Dienst in diesem Themenfeld zu schaffen. 

Dieser Call for Papers richtet sich an Lehrende und Forschende der Hochschulen für den öffentlichen Dienst sowie an Praktiker aus den Verwaltungen der unterschiedlichen Ebenen. 

Dabei sollen idealerweise Erfahrungen und Fragestellungen aus bestehenden Kooperationsprojekten von Wissenschaft und Praxis aufgegriffen werden. Die einzelnen Beiträge werden auf der Tagung dann in interdisziplinären Diskursen gemeinsam von Wissenschaft und Praxis reflektiert. 

Beiträge zur Tagung können in drei Formen erbracht werden: 

  • 15. Min. Fachvortrag in einem der Workshops, 
  • Erstellung eines Beitrags für den Tagungsband und/oder 
  • Entwurf eines Posters für die begleitende Ausstellung. 

Die schriftlichen Beiträge der Tagung werden in Form eines Sammelbands in der Schriftenreihe des Praxis- und Forschungsnetzwerks der Hochschulen für den öffentlichen Dienst im Nomos Verlag publiziert. 

Interessierte Forscherinnen und Forscher sind gebeten, bis zum 30. April 2024 eine Interessenbekundung mit Kurzskizze des intendierten Themas (max. 1 DIN A 4 Seite) sowie unter Angabe der beabsichtigten Form des Beitrags an folgende Adresse zu übersenden: 

Geschaeftsstelle-HOED@hwr-berlin.de 

Technischer Hinweis: Auf dem Campus bestehen während der Tagung leider keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr. Die FHVD wird daher im 11 km entfernten und mit dem ÖPNV sehr gut erreichbaren Lübeck ein Hotelkontingent reservieren und für den 14.11. am Abend in Lübeck ein Restaurant für ein kollegiales Zusammensein organisieren. Anmeldungen zur Teilnahme an der Tagung sowie Hotelreservierungen können ab dem 1. Juni 2024 erfolgen. Hierzu werden wir rechtzeitig weitere Informationen übersenden. 

Herzliche Grüße 

Prof. Dr. Jürgen Stember, Präsident der RKHÖD
Prof. Dr. Joachim Beck, Prof. Dr. Erik Kraatz, Sprecher der AG Praxis- und Forschungsnetzwerk der RKHÖD
Prof. Dr. Jörn Mathesius, Dekan FHVD, Fachbereich Rentenversicherung